Sophie-La-Roche-Stube


Sophie-la-Roche-Haus Hohenfeldsches Haus Speyer
Das Hohenfeldsche Haus in der Maximilianstraße
La Roche Büste von Wolf Spitzer
La Roche Büste von Wolf Spitzer

Sophie von La Roche gilt als erste Berufsschriftstellerin in Deutschland. Sie etablierte den Frauen- und Briefroman als literarische Gattung. 

Ihre 1771 zunächst anonym veröffentlichte „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, war einer der meistgelesenen Romane des 18. Jahrhunderts, der auch ins Französische übersetzt wurde, machte sie überregional und international bekannt. La Roche war außerdem Herausgeberin und Autorin der ersten deutschen Frauenzeitschrift „Pomona für Teutschlands Töchter“, die von 1783 bis 1784 von dem Speyerer Stadtbuchdrucker Johann Paul Enderes gedruckt und verlegt wurde. Das Bildungs- und Aufklärungsmagazin war ein Gegenentwurf zu den bis dahin üblichen Journalen für Leserinnen, die vorrangig Themen der Mode und Schönheit behandelten.


La Roche Schreibtisch
La Roche Schreibtisch

Die 1730 in Kaufbeuren geborene und 1807 in Offenbach am Main verstorbene und bestattete Sophie von La Roche verbrachte ab 1780 sechs besonders fruchtbare Jahre in Speyer im spätbarocken, heute denkmalgeschützten Hohenfeldschen Haus in der Maximilianstraße 99. Der Speyerer Domherr Christoph Philipp Willibald von Hohenfeld hatte die zuvor in Koblenz-Ehrenbreitstein ansässige Familie La Roche aufgenommen, nachdem Sophies Ehemann Georg Michael von La Roche wegen kirchenkritischer Äußerungen aus den Dienten des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus entlassen worden war. 

Sophie von La Roche, die schon in Koblenz vielfältige Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit gepflegt hatte, wurde in Speyer u. a. von Friedrich Schiller besucht. Durch die Eheschließung ihrer Tochter Maximiliane mit dem Frankfurter Kaufmann Peter Anton Brentano wurde sie Großmutter von Bettina von Arnim, geb. Brentano und Clemens Brentano, die als Dichter der Romantik bekannt wurden.

Der anlässlich ihres 275. Geburtstags wurde 2005 im Hohenfeldschen Hauses der Gedenkraum eröffnet, der an Sophie von La Roches Leben und Wirken in der Domstadt erinnert. Die Präsentation wurde von den beiden Literaturwissenschaftlern Klaus Haag und Jürgen Vorderstemann mit Unterstützung des Landesbibliothekszentrums (Pfälzische Landesbibliothek Speyer) eingerichtet. 

Ausgewählte Exponate, eingebettet in das authentische historische Ambiente, geben einen Einblick in das Schaffen der moralisch-erzieherischen Erzählerin der Epoche der Empfindsamkeit.