Stein, Edith


Edith Stein

Geboren wurde Edith Stein in eine jüdische Familie in Breslau. Beim Philosophen Husserl in Freiburg promovierte sie und wurde seine Assistentin. In Bergzabern in der Pfalz besuchte sie ihre Philosophenfreundin Hedwig Conrad-Martius und trat dort zum katholischen Glauben über. Gefirmt wurde sie im Bischofshaus in Speyer. Danach arbeitete sie als Lehrerin im Dominikanerinnenkloster St. Magdalena. Nur ein Jahr konnte sie als Dozentin am Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster lehren, bis sie als Jüdin 1933 entlassen wurde. Als Schwester Benedicta a Cruce trat sie in den Karmelorden in Köln ein. Vor den Nazis musste sie nach Echt in Holland fliehen. Die Deutschen besetzten die Niederlande und Edith wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet.

1987 wurde sie vom Papst seliggesprochen. Johannes Paul besuchte damals Speyer.1997 folgte die Heiligsprechung.

In ihrer Studienzeit kämpfte sie für die Rechte der Frauen. In ihrer Speyerer Zeit erlebte sie 1930 den Abzug der französischen Truppen und den Einmarsch der bayerischen Polizei. Sie prophezeite hellsichtig Judenverfolgung und  Kirchenverfolgung. Die Dominikanerinnen haben ihre Schulen nach ihr benannt.

Autorin: Ingrid Kolbinger

Kloster St. Magdalena, Hasenpfuhlstr. 32

Torbogen zum Kloster St. Magdalena
Eingang zum Kloster St. Magdalena

Das Kloster St. Magdalena hat, als einziges von den ursprünglich 60 Klöstern der Pfalz, die Jahrhunderte überdauert. 1228 zog die Gemeinschaft von Reuerinnen aus dem rechtsrheinischen St. Leon nach Speyer, wo sie 1304 die Aufnahme in den Dominikanerorden erbat. Die Ordensfrauen widmeten sich seither der Mädchenbildung und unterhielten viele Schulen. Im weitläufigen Klosterbezirk wurde im frühen 18. Jahrhundert, auf den Mauern des ursprünglichen gotischen Baus, die Kirche, ein sechsachsiges Langhaus, errichtet. Das ehemalige Schulhaus stammt von 1832.

Zwischen 1923 und 1931 war die Schule Wirkungsstätte der von den Nationalsozialisten ermordeten Philosophin und Karmelitin Dr. Edith Stein, die 1922 vom Judentum zum Katholizismus übergetreten war.

Man betritt die Anlage durch einen spätgründerzeitlichen Torbau aus dem Jahr 1889. In der Mauer um die Klosteranlage sind noch alte Grabkreuze, meist aus dem 18. Jahrhundert, zu sehen.