Aktionstag zum Tag der Städtebauförderung


Am 21. Mai 2016 fanden überall in Deutschland Veranstaltungen rund um die Städtebauförderung statt. Die Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat alle Städte und Gemeinden aufgerufen, sich am zweiten „ Tag der Städtebauförderung“ wieder aktiv zu beteiligen. Im Jahr 2015 haben sich deutschlandweit bereits über 600 Städte und Kommunen mit rund 1500 Veranstaltungen beteiligt.

"Speyer ist dabei...Barrierefrei"

Interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren sich über das Projekt
Interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren sich über das Projekt

Im Kulturhof des Rathauses begrüßten die Stadt und das beauftragte Planungsbüro ab 10 Uhr alle Besucherinnen und Besucher zur Ausstellung und Ideensuche „Speyer ist dabei… Barrierefrei!“. Die Veranstaltung wurde von der IBF Interessengemeinschaft Behinderter und ihrer Freunde e.V., dem Seniorenbeirat, dem bsb Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. sowie dem Behindertenbeauftragten der Stadt unterstützt. Die Ausstellung stieß auf großes Interesse.

Ab 11 Uhr konnte bei einem Spaziergang durch die neu gestaltete Armbruststraße mit Rollstuhl, Rollator und Langstock der Erfolg des barrierefreien Umbaus getestet werden. Dank der regen Teilnahme von direkt Betroffenen und ihren Interessensvertretern konnten zahlreiche Anregungen für künftige Planungen aufgenommen werden. Interessierte Besucher erlebten mit Rollstühlen und Rollatoren, welche Hürden sich beim Queren von Straßen, auf schmalen Gehwegen und bei stärkerem Gefälle ergeben.

Ausstellung und Praxistest waren Bestandteil des durch die Städtebauförderung unterstützen Projektes „Stadtumbau Kernstadt Nord“, bei dem das Quartier durch öffentliche und private städtebauliche Maßnahmen aufgewertet und zukunftsfähig gestaltet wird.

Radeln Durch die "Soziale Stadt"

Schriftzug „SpeyerWest“ als Arbeit aus einem Graffiti-workshop am Jugendcafé
Schriftzug „SpeyerWest“ als Arbeit aus einem Graffiti-workshop am Jugendcafé

Viel Glück mit dem Wetter hatten die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am 21. Mai 2016, dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung, gemeinsam mit den Fahrrädern die wichtigsten Maßnahmen der „Sozialen Stadt Speyer-West“ ansteuerten. Projektleiter Steffen Schwendy und Quartiersmanagerin Christa Berlinghoff radelten vorneweg.

Der erste Anlaufpunkt war das Jugendcafé im Woogbachtal. Bei Kaffee und Kuchen informierte Leiter Frank Arbogast die Interessentinnen und Interessenten über die Neugestaltung, die vielfältigen Aktivitäten und Angebote des Jugendcafés und des Vereins ZWANZIG10 Jugendkultur Speyer e.V. Jugendliche können sich in den gemütlich eingerichteten Räumen zum Reden, Tischfußball und Billard treffen oder auch gemeinsam kochen. Im angrenzenden, ebenfalls frisch renovierten Tanzraum finden regelmäßig Hip-Hop-Kurse für verschiedene Altersklassen statt.

 Joblokal in der Lessingstraße
 Joblokal in der Lessingstraße

Zweite Station der Rundtour war das im Februar neu eröffnete „Job-lokal“ in der Lessingstraße. Mithilfe zweier Förderprogramme, „Jugend Stärken im Quartier“ und „Biwaq“, wurde hier an zentraler Stelle eine Anlaufstelle geschaffen. Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 26 Jahren und Langzeitarbeitslose ab 27 Jahre können sich hier über die verschiedenen Möglichkeiten und Angebote der Projekte informieren und Unterstützung erhalten. Michael Fehn (Jugend Stärken im Quartier), Kerstin Scherff (Biwaq) und Susanne Meisel, die als Ansprechpartner im „Job-lokal“ anzutreffen sind, erläuterten sehr anschaulich die unterschiedlichen Herangehensweisen.

Direkt neben dem Job-lokal liegt das Gemeindepsychiatrische Zentrum. Hier berichtete Susanne Lottbrein von Menschen mit psychischen Problemen, die in diesem Zentrum Hilfe und Unterstützung finden. Die Angebote können individuell an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden: Neben der Möglichkeit einer stationären Unterbringung gibt es eine ambulante Tageseinrichtung und ein Wohnangebot in angrenzenden betreuten Wohngruppen. Aber auch der Verbleib im bekannten Umfeld ist für viele Betroffene eine große Hilfe, um wieder in ihr gewohntes Leben zurück zu finden. Die Anwohner und Nachbarn schauen bei Festen gerne vorbei – die positive Resonanz zeigt, dass auch dieses Projekt im Quartier „angekommen“ ist.

Nach einem Stopp im Woogbachtal geht es weiter zur nächsten Station
Nach einem Stopp im Woogbachtal geht es weiter zur nächsten Station

Nächste Station der Tour war die Quartiersmensa „Q + H“ und das Projekt „Grüne Mitte“. Die Grünanlage gleich neben der Mensa zeigt sich derzeit als große Baustelle; die Umgestaltung ist in vollem Gange. Viele Vorschläge der Anwohner und Nutzer der Mensa konnten aufgegriffen und in die Pläne mit einbezogen werden. Neben viel Grün und Bäumen werden Bereiche für kleine und größere

Kinder, aber auch Bewegungsangebote für Erwachsene und ältere Personen entstehen. Anhand mitgebrachter Pläne konnte Steffen Schwendy die Details ausführlich erläutern.

Zurück ging es schließlich durch das Woogbachtal, das sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite zeigte. Der positive Effekt der Umbaumaßnahmen war kaum zu übersehen. Als Naherholungsgebiet mitten im Quartier wird das Tal von vielen Bewohnern aller Altersgruppen geschätzt und – wie sehr gut zu sehen war – auch genutzt.

 Die Teilnehmer der Radtour vor dem Stadtteilbüro, am Berliner Platz
 Die Teilnehmer der Radtour vor dem Stadtteilbüro, am Berliner Platz

Zum Abschluss konnten sich alle Teilnehmer bei Getränken und Brezeln im Stadtteilbüro am Berliner Platz über die vielen Aktivitäten im Umfeld der „Sozialen Stadt Speyer-West“ informieren. Der Stadtteilverein, der als wichtiger Partner in viele Projekte eingebunden ist, übernahm – gewohnt professionell - die Bewirtung. Als besondere Überraschung zum Schluss wurde die erste bunt bemalte Stadtteilbank enthüllt. Diese wurde aus dem Erlös des Verkaufs der „Westentaschen“, ebenfalls ein Projekt des Stadtteilvereins im Rahmen der Sozialen Stadt, finanziert und von Schülern der Förderschule im Erlich gestaltet. Die erste Bank soll im Woogbachtal aufgestellt werden, weitere Bänke
sollen, verteilt im ganzen Quartier, folgen.