Vortrag zu Emy Roeder im Museum Purrmann-Haus am 1. Februar


Emy Roeder in ihrem Atelier in Berlin 1914

Schon in den 1920er Jahren zählte Emy Roeder (1890 bis 1971) zu den wenigen bedeutenden Künstlerinnen in Berlin. Unterbrochen durch die Zeit des Nationalsozialismus, die sie im Exil in Florenz verbrachte, setzte sie ihre Karriere nach 1949 in Deutschland fort und wurde dabei vor allem von ihren Künstlerfreunden Hans Purrmann, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff unterstützt. Eine umfangreiche Korrespondenz zeugt davon.

Emy Roeder schuf in den 1950er und 1960er Jahren ein singuläres plastisches und zeichnerisches Werk in Gestalt von Bildnissen und gegenständlichen Plastiken von weiblichen Figuren, Akten und auch Tierdarstellungen, in der ein stilles und friedvolles Dasein zum Ausdruck kommt. Besonders berühmt wurden ihre ohne Auftrag gefertigten Bildnisse der drei Freunde, deren Anfang 1950 die Büste Hans Purrmanns machte. Dieses Porträt forderte den Maler heraus, der darauf mit einer Reihe von Selbstbildnissen reagierte. In der um 1955 mit den Köpfen der Brücke-Maler Heckel und Schmidt-Rottluff abgeschlossenen Trilogie stellte sie sich an die Spitze einer Renaissance der künstlerischen Bildnisplastik.

Felix Billeter ist Autor des Beitrags „Fama und Memoria – Emy Roeder und die Bildnisplastik nach 1950“ im Katalog zur Sonderausstellung.

Karten gibt es an der Museumskasse zum Ausstellungseintritt zuzüglich 3 Euro. Das Museum ist am Tag des Vortrags von 11 Uhr bis nach Ende der Veranstaltung geöffnet.

Der Ausstellungskatalog ist im Museum Purrmann-Haus erhältlich: Freundespaare der Moderne. Karl Schmidt-Rottluff – Emy Roeder – Hans Purrmann, hrsg. von Maria Leitmeyer, mit Beiträgen von Felix Billeter, Roman Zieglgänsberger und der Herausgeberin, Speyer 2023, 12 Euro

Medieninformation der Stadt Speyer vom 25. Januar 2024