Vier Fragen an Katja Meier-Chromik


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Die wenigen Kontakte, der fehlende Austausch mit den Mitmenschen, das fehlende Leben in Speyer in den Straßen und in den Restaurants/Bars hat eine große Auswirkung auf meine Kreativität. Es ist wie ein stehendes Windrad, dem der Wind zum Antrieb fehlt.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Zum Glück bin ich nicht auf die Hilfspakete angewiesen. Ich arbeite zusätzlich als Grafikerin in einer Kommunikationsagentur, welche die Corona-Krise mit Blick auf den Auftragsumfang nicht voll erwischt hat.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Ich sehe in allem etwas Positives. Diese Zeit hat viele Menschen wieder auf den Boden geholt und ich hoffe, dass dadurch auch ein Umdenken stattgefunden hat. In allen Bereichen. Den Menschen fehlt das Kulturelle. Kein Kino, kein Theater, keine Veranstaltungen, keine Museen, keine Ausstellungen. Ich höre viele Menschen sagen, dass sie sich nach diesen Dingen sehnen.
Ich hoffe, es wird den Menschen bewusst, wie wichtig Kunst, Musik und Kultur für den Alltag ist. Welche Freude, Kommunikation und Ausgeglichenheit die Kultur bringt.
Ich denke, dass es den Menschen nach der Krise bewusster ist, dass Kunst und Kultur wichtige Bestandteile des Lebens sind und dadurch einen höheren Stellenwert bekommen.

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Ich erwarte mehr finanzielle Förderungen und Kulturprojekte im regionalen und kommunalen Bereich. Und ich erwarte, dass nicht nur namentlich bekannte Künstler und Institutionen ausgewählt und unterstützt werden.


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