Vier Fragen an Jessy Geis


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Mein Event hat einen großen Anteil am kulturellen Geschehen in Speyer. Neben den öffentlichen Events Im Philipp eins und anderen Locations werden normalerweise viele Hochzeiten und Feste gefeiert. Jetzt herrscht quasi ein Arbeitsverbot. Ich bin es gewohnt in der Öffentlichkeit zu stehen, habe engen Kontakt zu unseren Kunden und liebe außerdem persönlich das Nightlife und Konzerte. Es ist eine Achterbahnfahrt und das alles fehlt mir sehr. 

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Glücklicherweise funktioniert das für Mein Event und somit für mich gut. Aber ich habe viele Künstler-Freunde, bei denen es leider ganz anders aussieht. Das macht mir große Sorgen.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Die Krise ist schlimm für die Branche. Viele werden hart kämpfen müssen, um das zu überstehen. Aber das besondere an den Menschen, die in dieser Szene tätig sind, ist ihre Kreativität, ihr Durchhaltevermögen und das Bedürfnis, gemeinsam tolle Momente und Orte für Begegnungen zu schaffen.
Speyer ist sehr reich an Kultur, es gibt ein großes Angebot. Das gehört einfach zur Stadt. Meine Hoffnung ist, dass besonders durch diese schwierige Zeit, in der viele nun ausgehungert nach Kultur sind, mehr Menschen das begreifen, wertschätzen und unterstützen und gemeinsam wieder aufbauen, wo es nur möglich ist. 

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Es sind schwierige Entscheidungen zu treffen. Die Bedeutung der Veranstaltungs- und Künstlerszene darf nicht übersehen werden, sie muss gleichwertig mit allen anderen Branchen beachtet werden, damit niemand zurück bleibt und das Leben nach der Krise wieder bunt und laut wird.
Es gibt so viele von uns mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Und ohne uns ist Stille.


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