Vier Fragen an Amelie Lutz


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Anfangs war es ein Schock. Statt im Frühling wieder richtig mit dem Arbeiten loszulegen, war durch den Lockdown für mich bis auf ein bisschen Home Office und Online-Unterricht gar nichts zu tun. Zeitweise ganz entspannt, irgendwann dann aber doch langweilig, weshalb ich mir relativ schnell einen Zweitjob im Supermarkt suchte. Als der Veranstaltungs- und Gastronomiebetrieb dann wieder aufgenommen werden durfte, war ich trotz der ganzen Beschränkungen und Auflagen einfach nur froh, wieder richtig arbeiten zu können. Natürlich wurden einige Arbeitsabläufe durch die neuen Hygieneverordnungen beeinträchtigt, verändert, oder erschwert, und manche Kunden hatten mehr, andere weniger Verständnis für diverse Hygienekonzepte, doch im Großen und Ganzen funktionierte alles relativ reibungslos. Der zweite Lockdown trifft mich weniger hart, da ich im Winter generell wenig arbeite und es somit gewohnt bin, viel Zeit zu Hause zu verbringen.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Da ich als Auszubildende angestellt bin und somit nicht in Kurzarbeit gehen musste, habe ich weiterhin mein volles Gehalt bekommen. Für mich persönlich hat sich also nichts geändert. Für meinen Arbeitgeber haben die Kurzarbeit und die Hilfspakete gut und zügig funktioniert.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Aktuell zeigt sich ja schon, dass einige Veranstaltungsbetriebe und kulturelle Einrichtungen insolvent gegangen sind. Wenn Corona vorbei ist, werden es vermutlich noch einige mehr sein, die es nicht geschafft haben, sich über Wasser zu halten. Außerdem gehe ich davon aus, dass uns einige Hygieneauflagen auch nach dieser Zeit noch weiter begleiten werden.

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

In Bezug auf die Kulturschaffenden erwarte ich die gleiche finanzielle Unterstützung für kleine Betriebe und Selbständige wie für große Konzerne, solange diese nötig sein wird.

Außerdem wünsche ich mir, dass der Fokus der Regierung verstärkt auf die Klimakrise gerichtet wird, da dieses Thema durch Corona wieder mehr in den Hintergrund gerückt ist. Es bringt uns schließlich auch nichts, die Bevölkerung und die Wirtschaft vor einer Pandemie zu retten, wenn wir bald keinen Planeten mehr haben, auf dem wir leben können.


Mehr über den Gastronomiebetrieb Die Weinkiste