Vier Fragen an Klaus Fresenius


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Auf mein künstlerisches Schaffen hat die Krise keinen Einfluss genommen, allerdings ist die Präsentation meiner Arbeiten auf dem Nullpunkt angelangt. Und als Musiker bin ich zurzeit mit einer Art Berufsverbot belegt. In meinem Ehrenamt als Vorsitzender des Kunstvereins Speyer e.V. bin ich mit meinen Vorstandskolleginnen und Kollegen sehr gefordert. Vor allem die Terminierung künftiger Ausstellungen unter Corona-Bedingungen ist alles andere als einfach.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Ich habe keine Hilfe beantragt, weil ich nicht existentiell betroffen bin. Für den Kunstverein habe ich Fördermittel beim Land beantragt, darüber entscheidet eine Jury.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Fazit aus der Krise für mich ist, dass ich meine Arbeit vermehrt im Internet präsentieren möchte. Es geht dabei um Werbung und Verkauf. Aber bei allem Posten, Streamen und Livechanneln darf nicht vergessen werden, das ein Kunstwerk, eine Lesung, eine Tanz-, Theater- oder Konzertaufführung nur analog und live die volle Wirkung entfalten kann. 

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

„KULTUR ist LEBENSMITTEL“, das möchte ich unseren politischen Vertreter*innen mit breitem Pinsel in's Stammbuch schreiben. Für eine grundsätzliche Förderung aller Kulturschaffenden muss ein stimmiges Konzept erarbeitet und als Gesetz verabschiedet werden. Hierbei soll nicht nur an die großen Häuser gedacht werden, sondern an alle Spielstätten bis hin zum Kinder- und Jugendtheater oder dem Zimmertheater Speyer, um zwei Beispiele herauszugreifen.


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