Vier Fragen an Patricia Fasekasch


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Die Corona-Krise hat mir erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen. In der Halle 101 wurden alle Veranstaltungen abgesagt, womit ein Großteil meiner Arbeit wegfiel. Durch die abgesagten Wein- und Volksfeste sind leider auch viele Gigs für mich als Sängerin weggefallen. Anfangs hat sich da schon ziemliche Leere und Frustration breit gemacht.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Hilfspakete habe ich keine in Anspruch genommen. Ich war eine ganze Zeit in Kurzarbeit und werde das wohl auch wieder für die kommenden Monate in Anspruch nehmen müssen.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Ich befürchte, dass die Zukunft nicht rosig aussieht. Viele Kulturstätten wurden bereits geschlossen oder sind insolvent, ebenso wie viele Firmen in der Eventbranche. Wenn wir wieder „loslegen dürfen“, werden die Locations und die Manpower fehlen, um wie vorher weiterzumachen. Aber etwas Positives bringt das alles mit. Viele Menschen sind dankbar und empfänglicher für Konzerte und Kulturveranstaltungen. Es ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Kultur ist plötzlich wieder wichtig.

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Nach der Corona-Zeit ist es zu spät! Es muss jetzt was geschehen, um das Sterben der Branche abzumildern. Wenn ich sehe, dass knapp 24 Millionen Euro Kulturfördergeld vom Bund in ein Schloss investiert werden und das als „Riesenschub für unsere Kulturlandschaft“ deklariert wird… Da kann ich persönlich nur den Kopf schütteln.

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