Unsere pädagogische Orientierung


Ein Kind bei der Tomatenernte
Ein Kind bei der Tomatenernte


Die Reggio-Pädagogik - eine Kultur des Lernens

Kinder beim Backen eigener Pizza
Kinder beim Backen eigener Pizza

Die Reggio- Pädagogik wurde 1991 von der UNESCO als die weltweit beste Pädagogik zur Erziehung von Kindern im Alter von 0 - 6 anerkannt.

Die Reggio-Pädagogik orientiert sich nicht an einer ganz bestimmten Lerntheorie, sie reflektiert vielmehr intensiv die verschiedenen lerntheoretischen Ansätze.

Das Bild vom Kind als eigenständiges Wesen und sein Mitspracherecht im Alltag, offene Kommunikation, vertrauensvolle, solidarische Umgangsformen, wechselseitige Akzeptanz, Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen, Lernlandschaften, Materialien und Methoden, die Projekte und das Wechselspiel zwischen Erziehern und Kindern sind wichtige Faktoren in der Reggiopädagogik und für uns der Grund, diese Form der Bildung in unserem Haus zu leben.

Unsere Arbeit in den unterschiedlichen Gruppierungen

Kinder bauen Atommodelle
Kinder bauen Atommodelle

Mit der Einführung des Situationsansatzes in der BRD während der 70er Jahre setzte sich in den Kindertagesstätten eine altersgemischte Gruppenstruktur durch, während in der DDR an der Altershomogenität festgehalten wurde. Mit der Altersmischung erhoffte man sich eine an Alltags- und Familienstrukturen orientierte Zusammensetzung der Kindergartengruppen.
In den weltweit als führend anerkannten kommunalen Kindertagesstätten im italienischen Reggio Emilia wird dagegen eine flexibilisierte Altershomogenität favorisiert.

Dies hat einen guten Grund. Die Kinder sind in einem bestimmten Alter in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung und sollten deshalb möglichst mit Kindern gleichen Alters zusammen sein. Die an die Altersstrukturen der Kinder angepassten Angebote des Fachpersonals, helfen den Kindern selbsttätig und interessensgerecht zu lernen.

Wir machen seit einigen Jahren mit diesem Modell sehr positive Erfahrungen:

  • das einzelne Kind wird differenzierter wahrgenommen
  • die Kinder reagieren offener und sicherer
  • die Dominanz älterer Kinder wird geringer
  • Erzieherinnen können sich leichter auf die Besonderheiten der verschiedenen Entwicklungsphasen einstellen
  • Der Belastungsgrad der Fachkräfte ist weniger extrem

Wie arbeiten wir in unserer Einrichtung?

Wir sind der Meinung dass das Modell der flexibilisierten Altershomogenität gut mit einer freien Altersmischung zusammenpasst.
Deshalb arbeiten wir mit teiloffenen Gruppen und mit offenen Angeboten in unseren Räumen. Grundsätzlich sind unsere Kinder einer Altersgruppe zugeordnet.

Eingewöhnung – Übergänge gemeinsam gestalten

Kinder beim Sackhüpfen
Kinder beim Sackhüpfen

Die Gestaltung einer behutsamen Übergangszeit von der Familie in die Kindertagestätte gemeinsam mit allen Beteiligten gehört zu den unverzichtbaren Qualitätskriterien einer Kindertagesstätte. Sie ist grundlegend  für eine qualitätsvolle Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern.

Unser Handlungskonzept orientiert sich am Münchner Eingewöhnungsmodell.

Das Münchner Eingewöhnungsmodell betrachtet Eingewöhnung aus einer familien- und entwicklungspsychologischen Perspektive und weist viele Parallelen zu ökopsychologischen Modellen der Schulfähigkeit und zur Gestaltung des Übergangs von der Familie oder dem Kindergarten in die Grundschule auf.

Charakteristisch für das Münchener Eingewöhnungsmodell ist, dass alle an der Eingewöhnung beteiligten Personen aktiv in den Prozess einbezogen werden - die Eltern und ihr Kind ebenso wie die Kindergruppe und das pädagogische Personal. Die Eingewöhnung findet überwiegend im pädagogischen Alltag statt, das Hineinwachsen in die Kindergruppe und deren Einbeziehung besitzen in diesem Modell einen großen Stellenwert.

Lernen in Projekten und durch Dokumentation – Recht auf Lernen und Erkenntnis –

Die Aufgabe der Kindertagesstätte ist es, Rahmenbedingungen für diese aktive Rolle als Konstrukteure und Gestalter ihrer Entwicklung und ihres Wissens zu sichern.

Dazu gehört:

  • Das Lernen in Projekten
  • Spielhandlungen: Bauspiele, darstellende Spiele, Entdeckungs- oder Erkundungsspiel
  • Gemeinschaftshandlungen: Morgenkreis, Mittagsmahlzeit, Ausflüge, Feste, kleinere Dienste
Kinder bei Erdarbeiten
Kinder bei Erdarbeiten

Projekte sind keine Sonderveranstaltungen in unserer Kindertagesstätte. Sie gehören zu den Alltäglichkeiten in der Praxis.

Zwischen den Handlungenformen gibt es vielfältige Verbindungen und Überlappungen, z.B. wird der Morgenkreis genutzt, um Projektideen zu sammeln, Entscheidungen zu treffen, Zwischenergebnisse vorzustellen und zu diskutieren.

Auch zwischen Spiel und Projekten gibt es vielfache Verbindungen, z.B. gehen Projekte oft aus Spielaktivitäten und Fragen der Kinder hervor.

Beobachtungen, Interessen, Entdeckungen, individuelle Fragen der Kinder, Impulse der Erzieher und aktuelle Situationen, das alles sind Ausgangspunkte für unsere Projekte. Diese können je nach Anlass von wenigen Tagen bis mehrere Wochen oder Monate dauern. Gemeinsam mit den Kindern suchen wir Lösungswege und Antworten.
Die Projekte zeigen uns die individuellen Lernkompetenzen der Kinder.
Zu den Projekten gehört immer die Dokumentation der Handlungsprozesse.

Feste (und) Feiern und jahreszeitliche Aktionen

Grillen im Hof des Hauses
Grillen im Hof des Hauses

Zusammen planen und feiern wir kleine und größere Feste, in der Regel mit Bezug zu unseren Projekten oder aktuellen Themen der Kinder.

Diese gehören zu unseren Ritualen im Jahreskreis.

Allerdings achten wir darauf, dass immer wieder Abwechslung und neue Ideen ihren Platz bekommen.

 

Beobachtung und Dokumentation – Hauptpersonen ihrer eigenen Geschichten -

Die Beobachtung der Kinder gehört zu unserem Alltag.
Dadurch ist es uns möglich, den ganz individuellen Bildungsweg des Kindes zu ergründen. Somit lernen wir sein Verhalten zu verstehen und auf das Kind zugeschnittene Angebote zu entwickeln.

Faszinierte Blicke auf einen Hubschrauber
Faszinierte Blicke auf einen Hubschrauber

Beobachtet und dokumentiert werden die individuellen Stärken bei Kindern, die ihnen Kraft geben, um in Lebens- und Lernsituationen zu bestehen.
Die Stärken der Kinder entwickeln sich unabhängig vom gezielten Lernangebot im allgemeinen Tagesablauf.

Die Bildungsprozesse der Kinder dokumentieren wir durch Fotos, kleinen Geschichten, Werke und Aussagen des einzelnen Kindes, festgehalten  in seinem eigenem Bildungs- und Lernorder.
Wanddokumentationen in Kinderhöhe, die sogenannten „sprechenden Wände“ spiegeln den Kindern ihr Tun, animieren sie zur Kommunikation miteinander und sie erfahren Wertschätzung für ihre Handlungen.

Durch Aushänge und Präsentationen machen wir unsere Arbeit für Eltern transparent.