Kommunale Wärmeplanung der Stadt Speyer


Die Stadt Speyer steht vor einer wichtigen Zukunftsaufgabe: der klimafreundlichen Umgestaltung unserer Wärmeversorgung. Die kommunale Wärmeplanung (KWP) ist ein strategisches Werkzeug, das diesen Wandel begleitet. Der Prozess zur Erstellung der Wärmeplanung startet im Jahr 2026 und ist ein zentraler Bestandteil unserer kommunalen Klimastrategie. 

Diese Seite soll Sie über die Hintergründe, Ziele und den Ablauf der Wärmeplanung aufklären. Sie soll aufzeigen welche Schritte vollzogen werden müssen um die Wärmewende gemeinsam meistern zu können. Dabei stehen nicht Informationen hinsichtlich der Technik im Vordergrund, sondern auch Informationen zur Orientierung für Haus- und  Wohnungseigentümer sowie für Gewerbetreibende. Diese Seite wird im Prozess mitwachsen und soll als eine zentrale Anlaufstelle zur Informationsgewinnung für Speyrer Bürgerinnen und Bürgern dienen. Unter anderem sollen hier neben den Zielen der kommunalen Wärmeplanung auch  Informationen über den allgemeinen Ablauf, die Rolle der Geothermie, sowie die Möglichkeiten zur Teilnahme an Bürgerbeteiligungsformaten gesammelt und weitergegeben werden.


INFOVERANSTALTUNG 

am 03.09.2025 in der Stadthalle

17:30 Uhr: Infomesse im Foyer mit ausgewählten Gewerbetreibenden mit Themenbezug

19:00 Uhr: Vortrag mit Talkrunde im kleinen Saal

  • Begrüßung durch Frau Oberbürgermeisterin Seiler  und Herrn Weyrich (Geschäftsführer Stadtwerke Speyer)
  • Interview zum Einstieg in das Thema Kommunale Wärmeplanung 
  • Vortrag zum Thema CO2-Bepreisung von fossilen Energieträgern und die Auswirkung beim Heizen
  • Vorstellung des Geothermie-Projektes der Stadtwerke Speyer bzw. der geopfalz GmbH
  • Wie kann ich mich an das Fernwärmenetz anschließen und wie kommt die Fernwärme in das Gebäude?
  • Abschließende Talkrunde zu den Themen der ergänzenden Technologien (Wärmepumpe, PV, Solarthermie)




Was ist eine kommunale Wärmeplanung?


Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Planungsprozess, der in Speyer nach dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) und dem Landesgesetz AGWPG RLP durchgeführt wird. Er dient dazu, die zukünftige Wärmeversorgung klimaneutral, nachhaltig und wirtschaftlich tragfähig auszurichten.

Speyer ist als Kommune mit unter 100.000 Einwohnern gesetzlich verpflichtet, bis spätestens 30. Juni 2028 einen Wärmeplan zu erstellen. Die Stadt beginnt jedoch bereits im Jahr 2026 mit dem Prozess, um frühzeitig Weichen zu stellen und lokale Potenziale bestmöglich zu nutzen.


Welche Ziele hat die Wärmeplanung in Speyer?


  • Klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040
  • Reduktion fossiler Energien und CO₂-Emissionen
  • Aufbau erneuerbarer Wärmeinfrastrukturen
  • Nutzung lokaler Potenziale – z. B. Geothermie, Solarthermie, Abwärme

Die kommunale Wärmeplanung zeigt auf, wo welche Versorgungsform technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist – z. B. Fernwärme in dichten Quartieren oder Wärmepumpen im ländlichen Raum.


Wie läuft die kommunale Wärmeplanung ab?


Der Planungsprozess umfasst folgende vier großen Bestandteile

  1. Bestandsanalyse
    • Erfassung des heutigen Wärmebedarfs, der Gebäude- und Heizinfrastruktur in Speyer
    • Aufnahme bestehender Wärmenetze, Energieerzeuger und CO₂-Bilanzen
  2. Potenzialanalyse
    • Analyse erneuerbarer Wärmequellen: z. B. Tiefengeothermie, Solarthermie, industrielle Abwärme
    • Bewertung der Energieeffizienzpotenziale durch Gebäudesanierungen
  3. Zielszenario 2045
    • Entwicklung eines städtischen Zielbilds für eine klimaneutrale Wärmeversorgung
    • Raumbezogene Ausweisung: z. B. mögliche Wärmenetz-Ausbaugebiete (Südliche Innenstadt, Industriegebiet Nord)
  4. Wärmewendestrategie
    • Maßnahmenplan mit Empfehlungen, Prioritäten und Zeitrahmen
    • Grundlage für kommunalpolitische Entscheidungen und Förderanträge

Welche Auswirkung hat der Wärmeplan auf die Bürger?


  • Es entstehen keine sofortigen Verpflichtungen, z. B. zur Heizungsumstellung.
  • Die Wärmeplanung schafft Transparenz und unterstützt langfristige Entscheidungen.
  • Eigentümer:innen erhalten Orientierung, welche Technologien für ihr Quartier geeignet sind.
  • Beteiligung wird großgeschrieben – z. B. über Infoveranstaltungen und Rückmeldemöglichkeiten.


Geothermie – Die Wärme aus der Tiefe


Geothermie nutzt die natürliche Wärme aus dem Erdinneren – zuverlässig, emissionsfrei und ganzjährig verfügbar. Sie ist ein zentraler Baustein für die klimafreundliche Wärmeversorgung vieler Städte und Gemeinden.

Die Vorteile von Geothermie:

  • Unabhängig von Sonne, Wind und globalen Energiemärkten
  • Sehr niedriger Flächenverbrauch
  • Hohe Versorgungssicherheit und langfristige Stabilität
  • Ideal für Wärmenetze und große Gebäudeensembles

In Speyer wird im Rahmen der KWP untersucht, wo Geothermie wirtschaftlich nutzbar ist – z. B. über zentrale Wärmepumpen oder tiefe Geothermiebohrungen.


Weitergehende Informationen rund um das Thema


Die Energieagentur RLP begleitet den Prozess mit umfangreichen Arbeitshilfen:

Die Wärmewende allgemein

Die kommunale Wärmewende

Hintergrundpapier/Hintergrundwissen kommunale Wärmeplanung

geopfalz GmbH & Co. KG

Stadtwerke Speyer Wärmeversorgung