Christian und Helene Uhl – eine Ausstellung zum Thema Natur

Kategorie: Ausstellungen & Begleitprogramme
Christian und Helene Uhl – eine Ausstellung zum Thema Natur
Christian und Helene Uhl setzen sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Natur auseinander: Der Vater über die freie Kunst und Malerei, die Tochter über Design und Illustration. Zwei Perspektiven, die es wert sind, gegenübergestellt zu werden. „Grafikdesign hat im Alltag meist einen praktischen Nutzen, es dient der Wissens- und Informationsvermittlung und schafft visuelle Strukturen und Hierarchien, die freie Kunst hingegen ist „nutzlos”, einfach nur da.”, sagen die beiden über ihre Berufungen.
Nach ihrer ersten Ausstellung im WerkbundForum in Frankfurt am Main und einer weiteren im Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz zeigen sie ihre Arbeiten nun in ihrer Heimatstadt Speyer.
Die Illustrationsserie „Plates” von Helene Uhl zeigt inszenierte Lebensmittel und ästhetisch angerichtete Teller von oben. Ein Banner erklärt die Ideen hinter den Motiven, ergänzt durch allgemeine Gedanken zum Thema. Zu den meisten Lebensmitteln und Ernährungsweisen gibt es – vor allen Dingen im Netz und in den sozialen Medien – die verschiedensten Meinungen und damit verbunden ambivalente Gefühle und Gedanken. Kuh-Milch ist ein gutes Bei spiel für ein kontroverses Lebensmittel. Man kann sich unendlich viele Fragen zu ihr stellen und weiß am Ende nicht mehr, ob es okay ist, diese zu konsumieren, ob man besser zur pflanzlichen Variante greifen sollte – oder nicht.
„Natur ist nur erfahrbar, am eigenen Leib, mit allen Sinnen. Natur ist der Teil der Welt, der nicht vom Menschen geschaffen wurde, sondern der von selbst entstanden ist. Unser Tun ist dabei unseren Lebensraum zu vernichten. Natur bleibt. Wir nicht. Die Krone der Schöpfung, die die Welt knechtet, stellt sich an, sich zu Grabe zu tragen”, ist Christian Uhl überzeugt.
Wir alle haben eine klare Vorstellung von Natur: Ich denke sofort an Ruhe, Einklang, Wohlgefühl. An Wald, Vogelgezwitscher. Ein klopfender Specht. Der Wald riecht. Manchmal nach Aas. Der Kiefernwald nach Harz. Ich denke an einen Bach, an glasklares Wasser. Es sind sehr positive Assoziationen. Geht man etwas weiter weg, weiter hinein in den Wald und schaut genauer, dann entdeckt man die Brüche”, erklärt Christian Uhl. „Man hat ein Bild, es ist eine Vorstellung. Es gibt diese intakte Natur. – Sie ist allerdings am Verschwinden, und zwar mit einer Rasanz, die es bisher nicht gab. Im erdgeschichtlichen Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeit veränderte sich die Temperatur um 1,5 Grad in einem Zeitraum von ungefähr 3000 Jahren. Die 1,5 Grad haben wir heute schon innerhalb von knapp 200 Jahren erreicht. Also – schaut man genauer in den Wald, schaut man überhaupt genauer hin, dann sieht man deutliche Veränderungen. Die Schädigungen sind schon lange nicht mehr zu übersehen.”