Vier Fragen an René Burjack (Buja) 


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Die Krise wirkt sich auf mein künstlerisches Schaffen sehr unterschiedlich aus. Zuerst war große Verunsicherung und Leere zu Beginn des ersten Lockdowns. Alle Ausstellungen, auf die man sich zum Teil schon seit Wochen und Monaten vorbereitet hat, sind ausgefallen und damit war nicht nur die finanzielle Balance, sondern auch die künstlerische Entwicklung und Karriere bedroht.
Diese Form der Unsicherheit und die so plötzlich gewonnene Zeit löste bei mir aber auch so etwas wie eine Trotzreaktion aus … jetzt erst recht. In all dem Desaster lag auch eine Chance sich neu zu entdecken, zu erfinden und neue Wege auszuprobieren. 

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Insgesamt ist das Jahr 2020 ganz anders verlaufen wie gewohnt. Auch finanziell musste man sich neu aufstellen. Für mich hat das Gesamtpaket funktioniert auch ohne große Unterstützungen und Hilfen in Anspruch nehmen zu müssen. Dabei hat vor allem eine digitale Präsentation in verschiedenen Ausstellungsformaten und auch kleinere Videoaktionen wie zum Beispiel die Digitale Bühne für Künstler „Support Your Local Artist“ von der Metropolregion Rhein-Neckar geholfen. Hier fanden sich alternative Weg Kunst zu zeigen und auch zu verkaufen.
Aber alle digitalen Präsentationen sind kein Ersatz und keine langfristige Lösung, denn Kunst findet im realen Raum statt und ist auch nur direkt sinnlich vollständig erfahrbar.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Ich hoffe, dass sich alle Kunst- und Kulturschaffenden und alle aus der Kreativ- und Veranstaltungsbranche in Zukunft gemeinsam mehr Gehör verschaffen, damit die Politik im nächsten Krisenfall diesen wichtigen Bestandteil (auch wirtschaftlich wichtigen Bestandteil) unseres Landes nicht wieder erst mal übersieht. Wir brauchen unseren festen und vor allem gleichwertigen Platz in der Branchenlandschaft dieses Landes. 

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Ich erwarte von der Politik, dass sie Konzepte entwickelt, wie in einem weiteren Krisenfall schnell, transparent und ausgewogen in allen wirtschaftlichen Bereichen Unterstützung erfolgen kann. Aber nicht nur die Politik ist für das Bewältigen einer solchen Krise verantwortlich, sondern auch jeder Teil unserer Gesellschaft muss seinen Beitrag solidarisch und pflichtbewusst einbringen.  


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